|
|
|
Thomas Stiegler (Hrsg.)
Altweibersommer - Herbstliche Kulturgeschichten
Der Altweibersommer ist der schönste Teil der dritten Jahreszeit. Dann, wenn sich der Sommer verabschiedet, die Tage kürzer und die Blätter bunter werden. Kulturgeschichtlich betrachtet hat der Herbst durchaus ein facettenreiches Potential. Von der Geschichte des Heurigen, den Ursprüngen von Halloween oder des Oktoberfests bis hin zu Adalbert Stifters Roman „Der Nachsommer“ und es geht ums Altern in Kunst und Musik.
Mein Beitrag: Das Münchner Oktoberfest
Leseprobe:
von Gertrud Teusen
Alle Jahre wieder findet in München das weltberühmte Oktoberfest statt. Wer in der bayerischen Landeshauptstadt wohnt, für den ist es oft mehr Last, denn ein echtes Vergnügen. Zwei Wochen herrscht dann Ausnahmezustand. Allerdings ist das Oktoberfest auch und vor allem ein Stück bayerischer Geschichte.
Wie alles begann ...
Die Geschichte des Oktoberfests beginnt mit einer Hochzeit und einem Pferderennen:
Anlässlich der Vermählung des bayerischen Kronprinz Ludwig (1786-1868) und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854) feierte das bayerische Königshaus fünf Tage lang ein fulminantes Fest. Vom 12. bis zum 17. Oktober 1810 stand alles im Zeichen dieser Hochzeit. Über 200 Gäste waren von weit her angereist, ein glamouröser Hofball wurde veranstaltet, und auch auf den Straßen feierten die Münchner ausgelassen. In verschiedenen Gasthäusern gab es kostenlose »Brotzeit« mit Schaffleisch, Schweizer Käse, Semmeln, Würsten, Bier und Weißwein. Die Trauung fand am 12. Oktober 1810 in der St. Michael Kirche statt. Überliefert ist, dass die Braut ein bodenlanges, tief dekolletiertes Empirekleid aus rosa Seiden-Atlas trug. Etwas griesgrämig soll sie dreingeschaut haben, litt sie doch während ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten unter entsetzlichen Zahnschmerzen.
|
|
Thomas Stiegler (Hrsg.), Altweibersommer - Herbstliche Kulturgeschichten, Der Leiermann, Grieskirchen/Österreich 2022, ISBN 978-3-90338-831-4, Preis: 11,95 € (Taschenbuch) oder 17,95 € (gebundene Ausgabe)
Neue Wege gehen
Wer im Leben vorankommen will, sollte sich regelmäßig neu erfinden. Also raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer - beispielsweise durch ein völlig neues Themengebiet. Es sollte um Kultur gehen, um Geschichte mit all ihren Facetten. Ob ich das kann? Ich war mir da nicht so sicher. Doch die Neugier war größer als die Sorge. Mein erstes Projekt für den Verlag „Der Leiermann“ war der „Altweibersommer“. Gemeinsam mit anderen Autoren sollten „Herbstliche Kulturgeschichten“ zusammengetragen werden. Mein Beitrag handelt vom Münchner Oktoberfest. Eine überschaubare Herausforderung - und doch eine sehr schöne, neue Erfahrung.
Noch mehr neue Erfahrungen
|
|