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Exposé oder Treatment – das Verkaufspapier
Bloß nicht festlegen! Beim Büchermachen ist das keine gute Idee. Selbst die produktivsten Ideenproduzenten sollten sich irgendwann einmal festlegen. Ob du nun einen Verlag suchst oder über „self-publishing“ nachdenkst, ein Exposé oder Treatment ist die beste Möglichkeit, um mit einem Verlag (oder mit dir selbst) einen Vertrag zu schließen.
Wie Exposé oder Treatment geht, verrate ich dir hier.
Das Exposé macht Lust auf mehr
Das Exposé ist die kleine Schwester eines Treatments. Oder wie die Überschrift es nahelegt: Verfasse einen Text, der Lust auf mehr Informationen, auf mehr Inhalt und auf mehr Details macht. Im Umkehrschluss bedeutet es auch, dass du dich nicht zu sehr festlegen solltest. Gib dem Leser/der Leserin die Gelegenheit, der eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen. Um so frei zu formulieren solltest du aber schon genau wissen, wovon du schreibst. Die Quadratur des Kreises – ich weiß.
Fang mit etwas Einfachem an. Gestalte ein Deckblatt. Beispielsweise mit einem passenden Foto oder einer Zeichnung, die dein Thema (auch ohne Worte) beschreibt. Auf das Deckblatt kommen deine Daten (Namen, Adresse, Mobilnummer, E-Mail) und der Arbeitstitel deines Projekts.
Auf der nächsten Seite folgt ein kurzer, aber knackiger Text. Wenn du keinen Plan hast, was du da schreiben könntest, schau im Blog „Was ist dein Thema?“ nach und beantworte die vier W-Fragen: Was kannst du? Wer bist du? Wofür brennst du? Und worum geht es in deinem Projekt?
Ein Exposé braucht auch eine (beispielhafte) Struktur des geplanten Buchprojekts. Lies dazu ausführlich unter dem Titel „Struktur, Struktur, Struktur – so bringst du Ordnung in deine Gedanken“ nach. Komplettiere jedes Kapitel mit einer Überschrift und kommentiere diese mit einem Satz, der verdeutlicht, worum es in diesem Abschnitt geht.
Mehr als drei Seiten sollte ein Exposé nicht haben!
Das Treatment – die Antwort auf alle Fragen
Es fällt dir schwer, dich kurz zu fassen? Dann ist ein Treatment vielleicht mehr nach deinem Geschmack. Aber Vorsicht, nur weil du mehr Platz zur Verfügung hast, darf du trotzdem nicht zu weitschweifig werden.
Zuerst kommt das Deckblatt – so wie oben beschrieben. Dann auf der nächsten Seite eine Kurzbeschreibung deines Projekts oder der Grundidee.
Manche Treatments haben ein Inhaltsverzeichnis. Das ist gut, denn bei rund 10 bis 15 Seiten verliert der geneigte Leser sonst vielleicht den Überblick. Darauf steht dann beispielsweise Folgendes:
Mit drei bis vier kurzen Sätzen beschreibst du, was es dem Leser bringt, dein Buch zu lesen. Beispielsweise so:
Der Leser bekommt wertvolle Anleitung für die Kommunikation und Tipps zur Lösung unterschiedlicher (Konflikt-)Situationen.
Im Fokus steht die Wissensvermittlung, leicht verständlich formuliert für interessierte Laien ebenso wie für fortbildungswillige Profis.
Das Buch unterstützt jeden Einzelnen in seinem Wunsch, seine zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern.
Der USP (Unique Selling Proposition) ist dein Alleinstellungsmerkmal. Dabei beantwortest du die Frage, was dein Buchprojekt so einzigartig macht.
Aber was das ist? Finde es heraus!
Bist du Experte auf deinem Fachgebiet? Oder ist dein Thema neu und einzigartig? Deine Herangehensweise ungewöhnlich oder innovativ?
Beispielhafte Formulierungen sind:
Fundiertes Wissen aus dem Bereich Kommunikation mit vielen praktischen Übungen.
Leicht zu lesen für Laien oder ideale Einstiegsliteratur für künftige Profis.
Topaktuelles Thema, gute wirtschaftliche Zielgruppe und perfekte Vorbereitung für berufliche Weiterbildung.
Wichtig für die USP ist auch, dass du dir deine Zielgruppe visualisierst. Zum Beispiel so:
Frauen und Männer ab 30 Jahren, die ein mittleres und hohes Einkommen haben. Sie sind medienaffin und im Hier und Jetzt lebend. Diese Menschen haben ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und möchten einen Beitrag (bspw. durch eigenes Engagement) für eine bessere Welt leisten.
Menschen, die beruflich und privat neue Impulse suchen, um dauerhaft zufriedener und glücklicher zu sein.
Hier gilt es, die Frage zu beantworten, was du selbst betragen kannst, um dein Projekt zu vermarkten. Hast du also einen Blog oder eine Website? Bist du auf sozialen Medien aktiv und hast dort viele Freunde oder Follower? All das solltest du hier aufzählen.
Genauso wie beim Exposé ist auch für ein Treatment eine ausführliche Struktur ein ganz wichtiges Element. Dadurch erkennt der Leser, wohin die Reise geht oder wie du dein Thema anpacken willst. Formuliere zu jedem geplanten Kapitel einen kurzen Text, der den Inhalt widerspiegelt. Das macht viel Arbeit, aber mindestens genauso viel Spaß. Lies dazu auch den Blog „Struktur, Struktur, Struktur – so bringst du Ordnung in deine Gedanken“.
Der Verlag, der dein Buchprojekt umsetzen soll, will natürlich wissen, mit wem sie es zu tun haben. Konzentriere dich darauf, deine Persönlichkeit positiv zu beschreiben. Negative Attribute haben hier nichts zu suchen. Durchforste anstatt dessen deine Biographie auf Qualifikationen, die für deine Projekte wichtig sind. Spannende Details findest du im Beitrag „Ich über mich – was interessiert den Leser?“
Viele Verlage hätten gern eine „Leseprobe“. Auf ein bis zwei Seiten gibst du dazu eine kleine Kostprobe deiner Art und Weise zu schreiben. Idealerweise könnte das ein Vorwort oder eine Einleitung zu deinem geplanten Buchprojekt sein.
- Bibliographische & technische Daten
Die letzte Seite ist ein Datenblatt auf dem du alle Angaben zu deinem geplanten Projekt zusammenfasst. Dazu gehören folgende Rubriken:
Autor(in): hier sollte dein Name stehen
(Arbeits-)Titel: wie soll dein Buch heißen?
(UT): Diese Abkürzung steht für Untertitel
Erscheinungstermin: Die meisten Verlage haben zwei Programme im Jahr – Frühling und Herbst. Wähle den Zeitpunkt so, dass zwischen Manuskriptabgabe und erscheinen etwa sechs Monate liegen.
Manuskriptabgabe: Um ein Buch zu schreiben braucht es (je nach Umfang und Aufwand) drei bis sechs Monate.
Umfang: Hier gibst du dem Verlag eine Idee davon, wie viele Seiten dein Projekt füllen könnte.
Kontakt zum Projekt: Vollständiger Name, Adresse, Telefon- und Mobilnummer, Mailadresse und Website
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Das Rezept zum Erfolg – Geduld und Initiative
Das Rezept für ein erfolgreiches Buch ist bekannt. Doch wie beim Kochen kommt es nicht nur auf die Zutaten, sondern auch auf den Geschmack der Gäste an. Beim Büchermachen geht es natürlich um die Gunst der Leserschaft – und die ist Geschmackssache. Ein guter Titel macht noch kein gutes Buch. Genauso wie sich ein guter Inhalt nicht ohne einen ansprechenden Titel verkauft. Manchmal braucht es seine Zeit, bis du einen Verlag findest, der dein Projekt genauso toll findet wie du selbst. Dranbleiben statt aufgeben ... mit dem Schreiben allein ist es jedenfalls nicht getan!
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