Gertrud Teusen - Buchautorin und Textcoach
Mal etwas Neues wagen, völlig neue Wege gehen ... Wer hat noch nicht einmal darüber nachgedacht? Dafür braucht es Mut und es braucht Neugier - und es braucht einen Verlag, der all diese Herausforderungen möglich macht. Ich habe also ein neues Kapitel aufgeschlagen, schreibe nun auch über Kunst und Kultur, Geschichte und Literatur. Eine Auswahl der Bücher befinden sich in der Rubrik „Meine Kulturgeschichten“. Allesamt erscheinen im Der Leiermann-Verlag, sind direkt über die Verlagsseite zu bestellen, aber auch online erhältlich.























Thomas Stiegler (Hrsg.), Lesemomente – Kurzweilige Kulturgeschichten

Thomas Stiegler (Hrsg.)

Lesemomente – Kurzweilige Kulturgeschichten

Den Moment genießen – das tun wir alle viel zu selten. Mit den kurzweiligen Kulturgeschichten wird das künftig ganz einfach sein. Die 18 kleinen und feinen Geschichten sind ein amüsanter Zeitvertreib. Das handliche Format lädt zum Mitnehmen ein und wird so zum unterhaltsamen Begleiter. Und wer weiß, vielleicht machen die kurzweiligen Geschichte ja auch Lust auf mehr.

Mein Beitrag: Mary W. Shelley: Frankenstein oder der moderne Prometheus (gekürzte Version)

Leseprobe:

+Mary W. Shelley: Frankenstein oder der moderne Prometheus (gekürzte Version)
von Gertrud Teusen

Man schreibt den 10. April 1815. Im Vulkan Tambora auf Sumbawa (heute Indonesien) rumort es seit Wochen. An besagtem Mittwoch explodiert der Berg. Zigtausende Tonnen glühender Lava ergießen sich über die Insel. Der Vulkan schleudert Schwefel und Asche in die Atmosphäre. Zehntausende Menschen bringt es den Tod. Sie werden unter Lava begraben oder vom folgenden Tsunami ins Meer gerissen. Aber auch weltweit entwickelte sich nach der Eruption eine Klimakatastrophe mit bislang unbekannten Folgen.

In Europa wusste niemand etwas von diesem Vulkanausbruch. Doch die Menschen spürten, dass da etwas Unheimliches vor sich ging. Es dauerte Monate, bis die Folgen in Mitteleuropa spürbar waren. Man nannte das Jahr 1816 deshalb auch »Achtzehnhundertunderfroren«. Es war kalt und nass, die Ernte verfaulte auf den Feldern, die Bevölkerung litt Hunger, Krankheiten breiteten sich aus. Auch politisch brodelte es in Europa. In diesem Weltuntergangsszenario flüchteten viele Kunstschaffende gen Süden – konnten den trüben Aussichten jedoch nicht entkommen. Auch der 16. Juni 1816 war solch ein Tag, der einen unheilvollen Anfang nahm und zugleich der Beginn von etwas ganz Großem war: Ein neues Buch-Genre wurde geboren und eine fantastische Geschichte erdacht, die noch über 200 Jahre später an Aktualität nichts eingebüßt hat.

Der Sommer 1816 war eine Katastrophe. Es regnete viel und nachhaltig. In höheren Lagen gab es bis in den Juni hinein Bodenfrost, in den Bergen fiel Schnee. »Im Jahr ohne Sommer« trafen sich namhafte englische Schriftsteller samt Anhang am Genfer See. Lord Byron residierte in der Villa Diodati und wurde von seinem Leibarzt John Polidori begleitet. Der Schriftsteller Percy Bysshe Shelley und seine Geliebten Mary Godwin wohnten nebenan.





Thomas Stiegler (Hrsg.), Lesemomente – Kurzweilige Kulturgeschichten, Der Leiermann, Grieskirchen/Österreich 2024, ISBN 978-3-903388-72-7


Was macht ein gutes Buch aus?

So lange ich lese gab es immer wieder (wenn auch wenige) Bücher, die ich nicht zu Ende gelesen habe. Das war immer dann der Fall, wenn mich eine Geschichte irgendwann nicht mehr faszinierte, ich am Ausgang der Erzählung unterm Lesen das Interesse daran bereits verloren hatte. In meinem Fall hatte das nie etwas mit dem Umfang eines Buches zu tun, sondern ausschließlich damit, dass es dem Autor nicht gelang mich „mitzunehmen“ auf seine gedankliche Reise. Nun, bei den Lesemomenten – kurzweilige Kulturgeschichten ist mir das nicht passiert.


Gut gegen Langeweile